Beispiel 1: 
"Ich kann mich halten - meine Lehne ist weg - ich muß mich selber halten"
Das ideale Einstiegsthema, weil die Kinder durch die andersartigen neuen
Möbelteile zunächst beim Sitzen die bequeme Unterstützung des Rückens vermissen.
"Meine Lehne ist weg, ich muß mich mit eigener Kraft aufrecht halten, ich muß
meinen Rücken stabil machen." Aufrechtes Sitzen verlangt Haltearbeit.
Die Kinder versammeln sich im Halbkreis auf ihren Halbwalzen, und probieren
unterschiedliche Sitzformen aus (Schneider-, Reitsitz) einige balancieren
sogar im Stehen.
"Sich Halten zu können", wie geht das? Die Schülerinnen und Schüler sollen
spüren, sagen und zeigen, für welche Haltung sie Kraft brauchen und für
welche nicht (hängen, sich hoch strecken, sich sitzend auf der Halbwalze
aufrichten, mit rundem bzw. gestrecktem Rücken sitzen). Im abschließenden
Gespräch wird nochmals herausgestellt, welche Bedeutung die Fähigkeit,
sich mit dem ganzen Körper anspannen zu können, für eine gute Haltung hat.
("Das nächste Mal, wenn wir Schönschreiben üben, bin ich mal gespannt, ob
ihr ganz aufrecht sitzt und - gut in der Balance - ganz locker
schreiben könnt".)
Die Sitzmöglichkeiten sollen dabei nicht in Form von separaten Übungen,
sondern als integrierter Bestandteil des Schulalltags begriffen werden.
Beispiel 2: 
Sich lange halten können - "Steif wie ein Brett"
Die Kinder sollen ausprobieren, wie lange sie sich selbst mit ihrer eigenen
Kraft halten können. Sie legen sich mit dem Bauch auf den Scheitelpunkt der
Walze, zunächst ganz entspannt. Dann heben sie vorsichtig Rumpf und Beine
hoch, bis sie ganz gestreckt liegen. "Schließt eure Augen! Bleibt angespannt
liegen, bis ich klatsche, dann verläßt euch die Kraft und eure Körper werden
wieder ganz schlaff." Die Kinder schmiegen ihre Körper um das Walzenhalbrund.
Wir machen es wie der Zauberer: " Wer kann zwischen zwei flach gelegten
Halbwalzen liegen, nur Kopf und Fersen aufliegend?" Zwei kleine Assistenten
helfen. Die anderen Kinder sitzen in Kreis und schauen aufmerksam zu, wie ein
Kind sich angespannt auf dem Boden ausstreckt. Die beiden Assistenten fassen
es an Kopf und Füßen und legen es auf die auseinandergerückten, flach auf
dem Boden liegenden Halbwalzen. So lange sich das Kind angespannt hält,
kriechen die anderen Kinder unter dieser Körperbrücke hindurch. Wenn das Kind
ein Zeichen gibt, greifen die Helfer wieder vorsichtig Kopf und Füße und legen
es auf den Boden. "Jetzt entspanne dich wieder und erzähle den anderen Kindern,
wie du das geschafft hast." Anspannung - Entspannung, hier lernen die Kinder
ihren Körper zu begreifen. Schwächere Kinder legen auch Schultern und Waden auf,
stärkere Kinder nur Fersen und Hinterkopf. Im Sachunterricht untersuchen die
Kinder anschließend die Rolle von Wirbelsäule und Rückenmuskulatur. Aus dem
Wissen entsteht neue Motivation zur Bewegung und Haltungsverbesserung.